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Doris Hahlweg, von Otto Völker 2007

Was auf den ersten Blick an den Arbeiten von Doris Hahlweg besticht, ist die Materialität der Farben. Äußerst subtil – teils irrisierend, teils transparent, teils leicht und glänzend, teils schwer und matt – sind die Farben in wechselndem Duktus aufgetragen, wobei der Interaktion von Malgrund und Farbe eine zentrale Bedeutung zukommt.

Der Weg dorthin scheint ein Machtspiel: Malgrund ist eine glänzende Aluminiumplatte, auf der mit schwer beherrschbaren Farben Situationen provoziert werden, die dazu verführen, der Potenz der Materialität nachzugeben. Das eröffnet ein Spiel mit überraschenden Konstellationen.

Der Objektcharakter von Farbe und die Tafeln als Farbobjekte erweisen sich dabei als wesentliche Themen. Entstandene Übermalungen bedecken oft nur Teile der bemalten Flächen. Es sind Auslassungen vorgenommen, die den Blick auf die buchstäblich verborgenen unteren Malschichten wie durch Fenster freigeben.

In einigen Arbeiten scheinen die Farben mit dem Malgrund zu verschmelzen und dem Aluminium so eine andere materielle Qualität zu geben, in anderen scheinen die Farben vor dem Malgrund zu schweben.

Sie denkt die Dinge weg, die da sind (alles weg – was schon da war): Es ist Knochenarbeit... um frei zu sein, frei zu werden für das Neue. Ein Bild hat nur dann Berechtigung (denkt sie vermessen), wenn es ein Neues ist, ein noch nie Dagewesenes. Sie ist da rigoros.

Die insofern räumliche Wirkung wird in neueren Arbeiten noch dadurch verstärkt, dass nun bemalte flexible Platten hintereinander, auf dem Boden, an einer Wand, ... gezeigt werden. In diesem Fall repräsentieren die Platten die Malschicht selbst.

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